melisxbrusselsdiary

29. April 2025
Zurück in Brüssel – mit Umwegen Nachdem ich ein paar schöne Tage in Tübingen verbracht und endlich einige meiner Freund*innen wiedergesehen habe, hieß es für mich: zurück nach Brüssel. Natürlich lief die Bahnfahrt – wie könnte es anders sein – nicht ganz reibungslos. Mit fast einer Stunde Verspätung kam ich am Samstagabend endlich in Brüssel an. Viel Zeit zum Durchatmen blieb allerdings nicht, denn am nächsten Morgen stand schon ein ganz besonderer Ausflug an, auf den ich mich seit Wochen gefreut habe. Mini-Erasmus-Reunion in Amsterdam Früh am Sonntagmorgen ging es los: Victor, mein bester Freund aus meiner Erasmuszeit in Stockholm, und ich machten uns auf den Weg nach Amsterdam. Unser Ziel? Hubert und Thomas treffen – zwei Freunde, die wir ebenfalls damals in Stockholm kennengelernt und mit denen wir unzählige Tage und Abende verbracht haben. Für Victor war es der erste Besuch in Amsterdam, und ich war gespannt, wie ihm die Stadt gefallen würde. Nach einer entspannten, knapp zweistündigen Zugfahrt kamen wir gegen 10 Uhr morgens an. Unser erster Stopp? Ein leckeres Sandwich bei Zero Zero , das wir gemütlich am Museumsplein in der Sonne verspeist haben – besser kann ein Tag nicht starten! Vondelpark & Sonnenschein
20. April 2025
Seit ein paar Tagen habe ich Osterferien — zwei Wochen keine Uni! Ich freue mich riesig, diese Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Eigentlich hätten wir uns ja schon viel früher gesehen, doch mein geplanter Heimatbesuch im Februar musste leider ausfallen, weil ich damals krank im Bett lag. Falls ihr mehr darüber lesen wollt, habe ich euch den Blogbeitrag dazu hier verlinkt: Mein erster Tiefpunkt – krank im Ausland & gescheiterte Reisepläne . Umso schöner war es, dass es jetzt geklappt hat! Meine Eltern sind mit dem Wohnmobil an die belgische Küste nach Bredene gekommen und wir verbringen ein paar entspannte Tage auf einem Campingplatz direkt am Meer.
14. April 2025
Was gibt es Besseres, um in eine neue Woche zu starten, als mit einer belgischen Traditions-Speise?🍟 Schon vor ein paar Wochen hatte mich Clara, meine Freundin hier in Brüssel (mit der ich übrigens auch in der ersten Woche zusammen im Hostel gewohnt habe), gefragt, ob wir nicht mal zusammen Pommes essen gehen wollen. Da musste sie mich nicht zweimal fragen – bei Pommes sag ich definitiv nicht nein! Heute nach der Uni haben wir dann endlich unser Glück versucht und sind zur Friterie Patatak in der Nähe der Bourse gegangen, denn sie braten ihre Pommes in pflanzlichem Fett. Traditionell werden belgische Pommes nämlich zweimal in Rinderfett frittiert, was für Vegetarier*innen und Veganer*innen die Auswahl manchmal ein wenig einschränkt. 🤓Funfact: Belgien hat den weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Pommes – kein Wunder, dass es hier an jeder Ecke eine Friterie gibt!
10. April 2025
Gestern habe ich endlich meine letzte Hausarbeit abgegeben – und hoffentlich war es auch wirklich meine allerletzte (abgesehen von der Masterarbeit). Jetzt, wo ein bisschen Ruhe einkehrt, kann ich euch endlich erzählen, wie es überhaupt dazu kam, dass ich mein Erasmus-Semester in Brüssel verbringe. Denn: Brüssel war weder mein erster, noch mein zweiter Wunsch. Und trotzdem bin ich jetzt hier – und das mit gutem Gefühl. Aber fangen wir mal ganz von vorne an… Zurück in die Erasmus-Zeit Im Wintersemester 2021 habe ich schon einmal Erasmus gemacht – in Stockholm, während meines Bachelors. Und was soll ich sagen? Es war einfach eine richtig besondere Zeit. Ich habe mich schnell in die Stadt, das Land und vor allem in die Menschen dort verliebt. Stockholm war wunderschön, aufregend, inspirierend – und irgendwie genau das, was ich damals gebraucht habe. Die Erinnerungen daran sind mir bis heute ganz nah, und ich bin mit vielen Leuten von damals immer noch in Kontakt. Schon während meines Aufenthalts wusste ich: Das will ich nochmal erleben. Der Plan: Erasmus – Take Two Also stand für mich fest: Im Master möchte ich unbedingt wieder ins Ausland. Im Januar 2024 habe ich mich dann auf das Erasmus-Programm beworben – ziemlich genau ein Jahr vor dem eigentlichen Start. Der Bewerbungsprozess war easy: Ein Google-Formular ausfüllen, drei Wunsch-Unis angeben und ein Motivationsschreiben verfassen. Mein Herz hing natürlich wieder an Stockholm – also standen die beiden Erstwünsche ganz im Zeichen von Schweden. Für das Motivationsschreiben habe ich mich auf die Stockholm University konzentriert, weil ich die Uni schon kannte und sie mir richtig gut gefallen hatte. Und dann kam Brüssel – mein dritter Wunsch. Die IHECS in Brüssel klang mit ihrem praxisorientierten Ansatz und der vielfältigen Kursauswahl echt spannend. Und da ich die Stadt bei einem kurzen Wochenendtrip schon mal kennengelernt hatte, wusste ich zumindest: Das könnte was werden. 💡Tipp: Informiert Euch vor der Bewerbung wirklich gut über die Unis und begründet eure Entscheidung. Macht euch Gedanken darüber, warum ihr genau an diese Uni wollt! Brüssel wurde zur Realität Rund einen Monat später kam die Antwort: Keine Stockholm-Zusage, aber dafür ein Platz in Brüssel. Erst war ich natürlich kurz enttäuscht – klar. Aber ehrlich gesagt habe ich mich ziemlich schnell gefreut. Eine neue Stadt, ein neues Land, neue Menschen – und damit auch eine ganz neue Erfahrung. Im Rückblick war es wahrscheinlich genau die richtige Entscheidung, nochmal etwas komplett Neues auszuprobieren. Papierkram, Portale & Planung Bis Mitte Oktober war dann erstmal Funkstille – und ehrlich gesagt war ich ganz froh über die Pause. Im Herbst ging’s dann weiter: Ich musste mich offiziell bei der IHECS anmelden, ein paar Dokumente einreichen – alles recht unkompliziert. Dank der mitgeschickten Checkliste konnte man auch quasi keine Deadline verpassen. Im November kam dann das Mobility-Online-Portal ins Spiel, die Plattform der Uni Tübingen, auf der alle Erasmus-Dokumente verwaltet werden. Ich fand’s super übersichtlich, weil man genau sieht, was schon erledigt ist und was noch ansteht. Und wenn doch mal Fragen aufkamen, war das Erasmus-Büro immer hilfsbereit. Die Infos auf der Webseite waren außerdem Gold wert – ich hab sie quasi durchgehend offen gehabt. Kurswahl & Online Learning Agreement Ende November stand die Kurswahl an – mein Learning Agreement konnte ich ganz bequem online ausfüllen, und es wurde direkt an die zuständigen Personen weitergeleitet. So unkompliziert hätte ich mir das beim ersten Erasmus auch gewünscht! Ich habe mich bereits im Vorhinein mit dem Erasmus-Koordinator meines Studiengangs in Verbindung gesetzt und abgeklärt, welche Kurse ich mir anrechnen lassen kann. Da mir tatsächlich nur noch ein Kurs fehlte, war das Ganze ziemlich entspannt und ich konnte meine Kurswahl ganz ohne Druck treffen. Wenn ihr selbst mal einen Blick in das Kursprogramm für Erasmus-Studierende werfen wollt, könnt ihr das hier tun: 👉 IHECS Course Catalogue Und plötzlich war es soweit Zwei Wochen vor der Abreise kam das Programm für die Integration Week – und plötzlich wurde es richtig real. Koffer packen, Listen schreiben, Abschiede organisieren… und dann war der Moment da: Brüssel, ich komme!🧳 Ihr habt noch Fragen zum Bewerbungsprozess? Dann schreibt mir gerne bei Instagram! Und wie die Zimmersuche verlaufen ist? Das erzähle ich euch bald in einem weiteren Beitrag!🏠
7. April 2025
Ich hatte einen unifreien Tag und zusammen mit zwei Freundinnen habe ich die Gelegenheit für einen kleinen Ausflug genutzt – raus aus Brüssel, rein ins Nachbarland! Das Wetter war traumhaft, unsere Reiselust groß, und Maastricht, nur etwa 1 Stunde und 45 Minuten entfernt, schien wie gemacht für einen spontanen Tagestrip. Anreise mit kleinen Startschwierigkeiten Fast wäre der Ausflug für mich ins Wasser gefallen – ich stand nämlich erstmal am falschen Bahnhof. Zum Glück bin ich frühzeitig los und habe es noch rechtzeitig zum richtigen Bahnhof geschafft, denn sonst hätte ich einen echt schönen Tag in einer der charmantesten Städte der Niederlande verpasst. Unsere Tickets haben wir unkompliziert im Vorfeld über omio.com gebucht. Mit 15 € pro Strecke war die Fahrt absolut budgetfreundlich. Maastricht - Universitätsstadt mit Charme Maastricht liegt ganz im Süden der Niederlande, eingebettet zwischen Belgien und Deutschland, und zählt rund 125.000 Einwohner. Die Stadt ist nicht nur eine der ältesten Städte des Landes, sondern auch eine bedeutende Universitätsstadt. Die Universität Maastricht ist bekannt für ihre internationale Ausrichtung und zieht Studierende aus der ganzen Welt an – was man auch spürt: Die Stadt wirkt jung, offen und lebendig. Mich hat Maastricht mit den kleinen Gassen, den vielen Fahrrädern und dem studentischen Flair total an Tübingen erinnert. Das hat in mir direkt ein paar Emotionen geweckt – ein Hauch von Heimweh, aber auch ganz viel Vertrautheit und Wärme. Food-Highlight: Käse-Sandwich bei Le Salonard Einer meiner absoluten Highlights des Tages war unser Mittagessen bei Le Salonard – ein Feinkostgeschäft mit einer riesigen Auswahl an Käse, Brot, Wein und Delikatessen. Ich hatte dort das beste Cheese Sandwich meines Lebens! Frisches, leicht warmes Brot, geschmolzener Käse und dazu eine hausgemachte Mayonnaise zum Dippen – simpel, aber einfach unglaublich gut. Wenn ihr Käse liebt, müsst ihr dort unbedingt vorbeischauen!🧀🥪
Place Eugène Flagey
25. März 2025
Vor fast genau 8 Wochen bin ich mit meinem Koffer und vielen Erwartungen nach Brüssel gezogen. Neue Stadt, neue Leute, neues Leben – Erasmus halt! Doch wie fühlt es sich wirklich an, in Brüssel zu studieren? Nach der ersten Eingewöhnungsphase ist es Zeit für ein Zwischenfazit. Alltag in Brüssel – Eingewöhnen hat gedauert Der Umzug in mein WG-Zimmer war der erste große Schritt. Doch so richtig angekommen bin ich erst nach ein paar Wochen. Anfangs gab es viele Wechsel in der WG, und es hat eine Weile gedauert, bis ich alle Mitbewohner*innen kennengelernt habe. Zuhause in Tübingen bin ich es gewohnt, viel Zeit mit meiner WG zu verbringen (Grüße an die beste WG überhaupt – ich vermisse euch sehr! 🫶). Hier ist das Miteinander etwas anders, aber trotzdem verstehen wir uns gut. Ab und zu verbringen wir einen Abend zusammen oder gehen am Wochenende in ein Café – das macht das WG-Leben dann doch ein bisschen heimischer. Mein erstes Learning: Einkaufen in Brüssel kann teuer werden. Besonders Drogerieprodukte sind deutlich teurer als in Deutschland – Shampoo, Haarspray & Co. kosten hier locker das Doppelte! Ich war echt geschockt als ich hier das erste mal in der Drogerie war. Mein Plan war es nämlich, alles an Haarpflege- und Stylingprodukten hier zu kaufen um Platz und Gewicht im Gepäck zu sparen - schlechte Idee! Mein Tipp ist deshalb vor dem Umzug einen Großeinkauf in der deutschen Drogerie machen. Auch Lebensmittel sind nicht gerade günstig, aber zum Glück gibt es Lidl und Aldi, die preislich ähnlich wie in Deutschland sind. Und dann ist da noch die Uni: Meine Kurse sind spannend, aber nicht überfordernd, und das Erasmus-Feeling ist definitiv da! Ich habe schnell eine Gruppe Mädels gefunden, mit denen ich viel unternehme – es ist eigentlich immer jemand für spontane Pläne zu haben.
Waschsalon Brüssel
21. März 2025
Zu Hause ist Wäschewaschen kein großes Thema für mich. Es ist schnell erledigt, vielleicht sogar eine halbwegs entspannte Routine. Doch hier in Brüssel sieht das Ganze etwas anders aus. In den meisten Wohngebäuden gibt es keine eigene Waschmaschine, was bedeutet: Der Weg führt unweigerlich in den Waschsalon. Die Qual der Wahl: Welcher Waschsalon darf es sein? Die Auswahl an Waschsalons in Brüssel ist riesig – ein kleines Universum aus rotierenden Trommeln, piependen Automaten und dem sanften Duft von Weichspüler. Nach einem kurzen Blick auf Google Maps habe ich mich für einen Salon von Q uality Wash entschieden, da er nur zehn Minuten zu Fuß entfernt liegt. Außerdem ist ein Aldi direkt in der Nähe, sodass ich während der Wartezeit auch mal meinen Einkauf erledigen kann. Das erste Hindernis: Waschmittelkauf Doch bevor das Abenteuer beginnen konnte, wartete eine andere Herausforderung auf mich: Waschmittel kaufen. Wer hätte gedacht, dass das eine Wissenschaft für sich ist? Im Supermarkt stand ich bestimmt zehn Minuten wie bestellt und nicht abgeholt vor dem Regal. Flüssig, Pulver, Pods? Duft oder sensitiv? Am Ende habe ich mich für Waschpods entschieden – einfach zu transportieren, universell einsetzbar und keine schweren Flaschen, die ich zum Waschsalon schleppen muss. Mission: Saubere Wäsche Dann startete der eigentliche Waschtag. Beladen mit meiner Ikea-Tüte voller Wäsche und den frisch gekauften Pods betrat ich den Waschsalon – ein Mikrokosmos voller Menschen, die alle das gleiche Ziel hatten: saubere Kleidung. Nach anfänglicher Unsicherheit lief alles erstaunlich glatt. Wäsche in die Maschine, Waschpod rein, Programm wählen, bezahlen, Startknopf drücken, warten. Eine Maschine der Größe M kostet 5 € und das schnellste Programm dauert etwa 39 Minuten. Bezahlen konnte ich nur mit Bargeld. Meine Bankkarten funktionierten am Bezahlautomaten nicht. Später habe ich von anderen Internationals erfahren, dass sie das gleiche Problem hatten. Es ist also ratsam, immer ein paar Münzen oder Scheine dabei zu haben, um nicht plötzlich ohne gewaschene Wäsche dazustehen – ich spreche aus eigener Erfahrung. 😅 Während die Trommel sich drehte, beobachtete ich die anderen. Einige schienen routiniert und effizient, andere – wie ich – noch leicht orientierungslos. Ein Herr faltete seine Hemden mit beeindruckender Perfektion, während ich mich auf einen der freien Sitzplätze setzte und mein Buch rausholte – irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben. Trocknen kann man die Wäsche natürlich auch direkt vor Ort. Das kostet 1 € pro sechs Minuten. Da es jedoch ziemlich lange dauert, bis die Wäsche wirklich trocken ist, hänge ich sie lieber zu Hause auf.  Vom Waschchaos zur Waschroutine Mit der Zeit wird auch der Gang zum Waschsalon zur Routine. Ich erwische mich inzwischen dabei, strategisch zu planen, wann ich wasche, um Stoßzeiten zu vermeiden. Und auch wenn ich es anfangs als umständlich empfand, hat der Waschsalon doch einen gewissen Charme. Es ist fast meditativ, dort zu sitzen, während aus den Lautsprechern klassische Musik ertönt, das Surren der Maschinen zu hören und für einen Moment einfach nichts tun zu müssen. Fazit? Wäschewaschen in Brüssel ist definitiv aufwendiger als in einer Wohnung mit eigener Maschine – aber es hat auch seine ganz eigene Dynamik. Wer weiß, vielleicht werde ich es sogar irgendwann vermissen?🧼🫧
Grote Markt Brügge
11. März 2025
Es war Wochenende, die Sonne hat geschienen und eine Freundin und ich hatten Lust auf einen Tapetenwechsel – was gibt es also Besseres als einen Tagesausflug? Unsere Wahl fiel auf Brügge, die Stadt der malerischen Grachten und mittelalterlichen Gassen, kombiniert mit einem Abstecher ans Meer nach Ostende. Die Anreise – Einmal Brügge, bitte! Unsere Reise begann am Morgen mit dem Zug nach Brügge, der Hauptstadt der Provinz Westflandern. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und obwohl der Zug ziemlich voll war, verging die Zeit erstaunlich schnell. Eine einfache Fahrt mit der belgischen Bahn ( SNCB ) kostet am Wochenende je nach Ticketoption etwa 7 - 17 € pro Person. Eine weitere günstige Option ist das Multi-Ticket, mit dem man für 102 € zehn Fahrten innerhalb Belgiens unternehmen kann – perfekt für alle, die mehrere Ausflüge planen. Für Reisende unter 26 Jahren gibt es den Pass sogar für nur 62 €. Ich empfehle, die Tickets vorab online über die SNCB-App zu kaufen.
Manneken Pis in der Robe des Ordre Académique de Saint-Michel
5. März 2025
Wer nach den Wahrzeichen von Brüssel sucht, wird neben dem Atomium schnell auf eine kleine, pinkelnde Brunnenfigur stoßen – dem Manneken Pis. Die nur 55,5 cm hohe Statue eines urinierenden Jungen ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch ein echtes Symbol der Stadt. Doch Manneken Pis ist nicht allein! In Brüssel gibt es noch zwei weitere skurrile Figuren, die ihr nicht verpassen solltet. Manneken Pis – Brüssels berühmtester Junge Die Statue des Manneken Pis befindet sich an der Kreuzung von Rue de l’Étuve und Rue du Chêne und ist eines der meistbesuchten Wahrzeichen der Stadt. Doch auch abseits des Brunnens begegnet man ihm überall: Auf Souvenirs, Postkarten, T-Shirts – ja, sogar als Waffelform! Die Bronzestatue wurde 1619 von Jérôme Duquesnoy geschaffen. Doch über die Jahrhunderte wurde sie mehrfach beschädigt und gestohlen, weshalb seit 1965 nur noch eine Kopie an ihrem Platz steht. Das Original könnt ihr im Brüsseler Stadtmuseum (Maison du Roi) bestaunen. Ein Kleiderschrank mit über 1.000 Kostümen Manneken Pis hat mehr Outfits als die meisten von uns! Über 1.000 Kostüme gehören zu seiner Garderobe – passend für jeden Anlass. Ob Nationaltrachten, Fußballtrikots oder kuriose Spezialanfertigungen, fast täglich trägt er ein anderes Outfit.  Verschiedene Gruppen und Vereine dürfen ihn in ihren Trachten einkleiden und feiern dies oft mit einer Zeremonie. Am vergangenen Sonntag trug er beispielsweise das Kostüm des „Ordre Académique de Saint-Michel“, einer Gruppe, die von Brüsseler Studenten der UCL gegründet wurde. Zahlreiche Mitglieder erschienen in ihrer Robe, hielten Reden und sangen Lieder zu Ehren der Statue.
Aussicht aus meinem Fenster auf die Häuser in Ixelles
25. Februar 2025
Hallo ihr, in letzter Zeit war es hier leider sehr ruhig. Mir war klar, dass ein Auslandssemester mit vielen Höhen, aber auch einigen Tiefen verbunden ist. Dass einer dieser Tiefpunkte mich schon nach drei Wochen so heftig erwischen würde, hätte ich allerdings nicht gedacht. Doch genau das ist passiert. Wenn alles auf einmal kommt Vor bereits einigen Wochen erreichte mich die traurige Nachricht: Mein Opa ist verstorben. Es passierte ganz plötzlich und keiner hat damit gerechnet. Die Nachricht hat mich tief getroffen, und es fiel mir schwer zu akzeptieren, dass mein Alltag nun in Brüssel weitergeht und ich nicht einfach zu meiner Familie kann. Trotzdem war für mich sofort klar, dass ich zur Beerdigung nach Hause reisen werde. Die Zugtickets waren gebucht, und ich hatte noch einen Zwischenstopp in Tübingen eingeplant, um meinen Freund und meine WG zu besuchen. Doch dann kam alles anders. Zwei Tage vor meiner geplanten Abreise hat es mich mit voller Wucht erwischt – eine Grippe, die mich völlig ausknockte. Fieber, Gliederschmerzen, Husten, Halsschmerzen und dann auch noch Erbrechen und Übelkeit. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so krank war. Klar war sofort: Eine Reise nach Deutschland ist in diesem Zustand unmöglich. Doch in dem Moment war das meine geringste Sorge – ich wollte einfach nur so schnell es geht wieder gesund werden. Meine Reiseapotheke war schnell aufgebraucht, und ich fühlte mich ziemlich hilflos. Zum Glück konnte ich mich auf meine Freundin verlassen. Sie fuhr noch am Abend zu einem Apothekenautomaten und brachte mir Medikamente gegen Übelkeit und Halsschmerzen – meine Rettung! Arztbesuch in Brüssel: Viel komplizierter als gedacht Nach einer schlaflosen Nacht entschied ich mich dazu, eine Arztpraxis aufzusuchen. Ich dachte, ich könne mit meiner deutschen Krankenkassenkarte und meiner Auslandskrankenversicherung einfach in die nächstgelegene Arztpraxis spazieren. Doch so einfach ist das nicht. In der ersten Praxis, die ich aufsuchte, wurde mir gesagt, dass sie nur Patient*innen mit belgischer Krankenversicherung behandeln können. Für mich ich meinem Zustand natürlich eine totale Enttäuschung. Ich erfuhr, dass es gar nicht so einfach ist, eine Arztpraxis zu finden, die auch internationale Patient*innen annimmt. Doch dann bekam ich einen entscheidenden Tipp: Ich sollte ab 19 Uhr die Nummer 1377 anrufen. Das tat ich – und ich war erfolgreich. Am Telefon gab ich meinen Wohnort an, und mir wurde die nächste verfügbare Arztpraxis genannt. Da ich in Ixelles wohne, wurde ich zur folgenden Adresse geschickt: 📍 Av. Adolphe Buyl 110, 1050 Ixelles ⏰ Öffnungszeiten: Wochentags: 19:00 – 00:00 Wochenende & Feiertage: 08:00 – 00:00 Noch am selben Abend machte ich mich mit meiner Freundin auf den Weg dorthin. Alleine das Haus verlassen kam für mich absolut nicht in Frage, da ich einfach viel zu schwach war. Ich hatte Glück – die Praxis war komplett leer und nach nur zwei Minuten Wartezeit war ich an der Reihe. Der Arzt war wirklich nett und hat sich viel Zeit für mich genommen. Ich habe dann Schmerzmittel und etwas gegen die Halsschmerzen verschrieben bekommen. Die Behandlung hat mich 38,06€ gekostet. Am Empfang habe ich dann noch eine Rechnung für meine Krankenkasse erhalten, damit mir die Kosten wieder erstattet werden können. Wichtige Tipps, wenn ihr in Brüssel krank werdet Damit ihr besser vorbereitet seid, hier die wichtigsten Infos, wenn ihr als EU-Bürger*in in Brüssel zum Arzt müsst: ✔ Nicht jede Praxis nimmt internationale Patient*innen an. Viele behandeln nur Personen mit belgischer Krankenversicherung. Also nicht einfach irgendwo hingehen, sondern vorher klären, wo ihr behandelt werden könnt. ✔ Ruft die 1377 an. Falls ihr keine belgische Telefonnummer habt, nutzt die Nummer +32 2 524 98 89. Dort bekommt ihr zwischen 19:00 und 08:00 Uhr eine Adresse für eine Praxis in eurem Stadtteil genannt. ✔ Nützliche Links: 🔗 Dringende medizinische Hilfe in Belgien 🔗 Ärzte-Notdienst in Brüssel ✔ Habt eine gut ausgestattete Reiseapotheke dabei. Ich hatte nur das Nötigste mitgenommen und war schnell auf die Apotheke angewiesen. Besonders Basics wie Schmerzmittel, Erkältungsmedikamente und etwas gegen Magen-Darm-Beschwerden solltet ihr immer dabeihaben. ✔ Schließt unbedingt eine Auslandskrankenversicherung ab. Meine ist von der HanseMerkur und hat für die 4 Monate 218,40€ gekostet. ✔ Fragt um Hilfe! Ich war unglaublich dankbar für meine Freundin, die mich begleitet und Medikamente und Essen besorgt hat. Auch meine Mitbewohner*innen haben mir Tee und Essen ans Bett gebracht, obwohl wir uns kaum kennen. Manchmal muss man einfach um Hilfe bitten – und oft bekommt man mehr Unterstützung, als man erwartet. Mehr als nur eine Zwangspause Ich liege jetzt schon den 10. Tag im Bett und so langsam wird es von Tag zu Tag besser. Für mich als extrem ungeduldiger Mensch ist das natürlich alles andere als einfach, aber Gesundheit hat für mich immer höchste Priorität. Bis ich allerdings wieder komplett fit bin, wird es sicherlich noch einige Tage dauern. Die letzten Tage habe ich viel gelernt: über die belgische Gesundheitsversorgung, über die Bedeutung einer gut ausgestatteten Reiseapotheke – und vor allem darüber, wie wichtig es ist, sich auf sein Umfeld verlassen zu können. Auch wenn es hart war, allein krank in einem fremden Land zu sein, habe ich gleichzeitig erfahren, wie viel Hilfe und Unterstützung man bekommen kann, wenn man nur den Mut hat, danach zu fragen. Falls ihr also jemals in Brüssel krank werdet, hoffe ich, dass euch meine Erfahrungen helfen. Passt gut auf euch auf! ❤️
Eingangsbereich IHECS Uni
11. Februar 2025
Die IHECS in Brüssel ist eine der bekanntesten Hochschulen für Journalismus und Kommunikation in Belgien. In meinem Blogbeitrag teile ich meine ersten Eindrücke vom Campus, den Kursen und dem Studierendenleben. Erfahre mehr über die praxisnahe Lehre, die moderne Ausstattung und warum die zentrale Lage der Uni ein echtes Highlight ist. Perfekt für alle, die ein Erasmus-Semester in Brüssel planen oder sich für ein Studium an der IHECS interessieren!
Grand Place Brüssel
6. Februar 2025
Abschied und Ankunft in Brüssel Meine erste Woche in Brüssel ist wie im Flug vergangen. Der Abschied von Familie und Freunden fiel mir nicht leicht, und bis tief in die Nacht hinein war ich noch mit Packen beschäftigt. Am Sonntagmorgen um 09:00 Uhr ging es dann los – mit dem Zug von Tübingen nach Brüssel. Glücklicherweise war ich nicht allein unterwegs: Eine Kommilitonin macht ebenfalls ihr Erasmus-Semester an der IHECS, sodass wir uns gemeinsam auf den Weg nach Brüssel machten. Wir kannten uns vorher nur flüchtig aus Seminaren, aber schon während der Fahrt haben wir uns auf Anhieb gut verstanden. Die Reise verlief erstaunlich reibungslos – von Tübingen nach Stuttgart, weiter nach Frankfurt Flughafen und dann direkt nach Brüssel. Und als wäre das nicht schon überraschend genug, erreichten wir unser Ziel mit gerade einmal vier Minuten Verspätung – für die Deutsche Bahn quasi eine Punktlandung! Für rund 40 Euro war die Anreise nicht nur günstig, sondern auch kurzweilig. Unser erstes Zuhause: Eine Woche im Hostel Da unsere Mietverträge erst im Februar begannen, verbrachten wir die erste Woche im Hostel. Unsere Hauptkriterien: ein Zimmer für uns allein, eine Gästeküche und eine gute Anbindung, damit wir unser Gepäck nicht quer durch die Stadt schleppen mussten. Unsere Wahl fiel auf das Meininger Hotel am Gare du Midi. Tatsächlich ist das Meininger Hotel eine Mischung aus Hotel und Hostel. Es gibt Gemeinschaftszimmer, aber auch Privatzimmer mit eigenem Bad. Die Gemeinschaftsküche bietet genug Platz zum Kochen, und wenn es mal schnell gehen muss, gibt es auch Snacks und Sandwiches an der Minibar. Einziger Nachteil: Das Hostel war voll mit Schulklassen, die oft laut durch die Flure rannten. Auch die Gegend rund um den Bahnhof ist nicht die schönste und soll abends nicht besonders sicher sein – deshalb haben wir uns nach 19 Uhr lieber im Hostel aufgehalten. Integration Week: Der perfekte Start ins Erasmus-Abenteuer Vom 27. bis 30. Januar organisierte das International Office der IHECS die Integration Week. Die IHECS, meine Gastuniversität in Brüssel, liegt im Herzen der Stadt und zählt rund 3.000 Studierende. Als Hochschule für Kommunikation und Journalismus verbindet sie gezielt Theorie und Praxis, was sich bereits in der Einführungswoche bemerkbar machte. Das Programm der Integration Week wurde uns knapp eine Woche vor Beginn per Mail zugesendet. Tag 1: Willkommen in Brüssel Los ging es mit einer Welcome Session an der Uni. Mit rund 70 anderen Erasmus-Studierenden war die erste Herausforderung, Anschluss zu finden. Ein großer Pluspunkt: Der Erasmus-Koordinator erkannte uns sofort und sprach uns mit Namen an – das gab direkt ein Gefühl von Zugehörigkeit. Nach einer Vorstellungsrunde und einer kurzen Einführung ging es in ein Restaurant am Grand Place, wo wir belgische Pommes serviert bekamen – die perfekte Gelegenheit, um erste Kontakte zu knüpfen. Anschließend folgte eine Stadtführung durch Brüssel. Unser Guide war super unterhaltsam und hatte auf jede Frage eine Antwort. Den Abschluss des Tages bildete ein Besuch in der Bar Au Bassin , wo wir uns mit dem Geschmack des belgischen Bieres vertraut machten – absolute Empfehlung: die fruchtigen Biersorten mit Himbeer- oder Kirschgeschmack! Tag 2: Interkulturelle Kommunikation – Mehr als nur ein Seminar Am Dienstagvormittag stand ein interaktives Seminar zur interkulturellen Kommunikation auf dem Programm. Die Erkenntnisse waren spannend: Man muss sich selbst verstehen, bevor man andere verstehen kann. „To be yourself is not enough“ – Offenheit und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend. Stereotype und kulturelle Barrieren beeinflussen unsere Wahrnehmung oft mehr, als wir denken. Nachmittags bekamen wir eine Besichtigung der Uni und kauften unser Ticket für den öffentlichen Nahverkehr – ein praktischer und notwendiger Programmpunkt. Tag 3: Klimawandel & Kunst Mittwoch begann erneut mit einem Seminar – diesmal zum Thema Klimawandel. Der Dozent gab einen umfassenden Überblick über die Klimakrise und ihre Auswirkungen. Spielerische Elemente wie ein Quiz machten die Diskussion besonders spannend. Am Nachmittag folgte ein kulturelles Highlight: der Besuch des Magritte Museums mit einer geführten Tour - ein absolutes Muss für alle Kunstliebhaber! Das Museum ist dem belgischen Maler René Magritte gewidmet, einem der bedeutendsten Vertreter des belgischen Surrealismus. Tag 4: EU, Schokolade und eine Überraschung Der Donnerstag startete mit einem Seminar zur Europäischen Union – Pflichtprogramm in der Hauptstadt Europas! Der Nachmittag war ganz der belgischen Schokoladenkultur gewidmet: In einer Schokoladenfabrik erfuhren wir alles über die Herstellung und durften natürlich auch reichlich naschen. Den krönenden Abschluss bildete eine Überraschungsaktivität am Abend – ein gemeinsamer Bowlingabend, bei dem sich alle nochmal besser kennenlernen konnten. Der erste Unitag und mein Fazit Am Freitag wurde es dann ernst – der erste offizielle Tag an der Uni. Besonders gespannt war ich auf den Stundenplan, den bis dahin noch niemand gesehen hatte. Auch eine Einführung in die digitalen Lernplattformen stand auf dem Programm. Rückblickend war die Integration Week ein super Anfang für mein Erasmus-Semester. Die Mischung aus spannenden Seminaren und kulturellen Erlebnissen hat nicht nur den Einstieg erleichtert, sondern auch geholfen, schnell neue Kontakte zu knüpfen. Mein persönliches Highlight? Definitiv das Seminar zum Klimawandel und der Besuch im Magritte Museum. Auch wenn es mir manchmal schwerfällt, aktiv auf neue Menschen zuzugehen, habe ich in dieser Woche viele nette Leute aus den unterschiedlichsten Ländern kennengelernt. Ich bin gespannt, was die nächsten Wochen noch so bringen!  Ihr habt Fragen zu meiner ersten Woche? Dann schreibt mir bei Instagram! 😊
Fotografieren in Brüssel
26. Januar 2025
Salut und willkommen auf meinem Blog!