Wiedersehen in Amsterdam: Unsere kleine Erasmus-Reunion

29. April 2025

Zurück in Brüssel – mit Umwegen

Nachdem ich 3 schöne Tage in Tübingen verbracht und endlich einige meiner Freund*innen wiedergesehen habe, hieß es für mich: zurück nach Brüssel. Natürlich lief die Bahnfahrt – wie könnte es anders sein – nicht ganz reibungslos. Mit fast einer Stunde Verspätung kam ich am Samstagabend endlich in Brüssel an. Viel Zeit zum Durchatmen blieb allerdings nicht, denn am nächsten Morgen stand schon ein ganz besonderer Ausflug an, auf den ich mich seit Wochen gefreut habe.


Mini-Erasmus-Reunion in Amsterdam

Früh am Sonntagmorgen ging es los: Victor, mein bester Freund aus meiner Erasmuszeit in Stockholm, und ich machten uns auf den Weg nach Amsterdam. Unser Ziel? Hubert und Thomas treffen – 2 Freunde, die wir ebenfalls damals in Stockholm kennengelernt und mit denen wir unzählige Tage und Abende verbracht haben.


Für Victor war es der erste Besuch in Amsterdam, und ich war gespannt, wie ihm die Stadt gefallen würde. Nach einer entspannten, knapp zweistündigen Zugfahrt kamen wir gegen 10:00 Uhr morgens an. Unser erster Stopp? Ein leckeres Sandwich bei Zero Zero, das wir gemütlich am Museumsplein in der Sonne verspeist haben – besser kann ein Tag nicht starten!


Vondelpark & Sonnenschein

Gruppenbild unserer Erasmus-Reunion im Vondelpark in Amsterdam

Mittags haben wir uns dann mit Hubert und Thomas im wunderschönen Vondelpark getroffen. Obwohl ich schon zweimal in Amsterdam war, habe ich den Park bisher nie besucht – ein echter Fehler, wie ich jetzt weiß. Zwischen blühenden Bäumen, entspannten Menschen und kleinen Seen fühlte es sich fast wie ein Kurzurlaub an. Und das Wetter meinte es gut mit uns: strahlende Sonne, aber angenehm frische Temperaturen – perfektes Frühlingswetter. 


Amsterdam am Tag nach dem King's Day 👑

Allerdings zeigte sich Amsterdam an diesem Tag nicht von seiner saubersten Seite: Auf den Straßen lag überall Müll, Relikte vom King's Day – dem größten Nationalfeiertag der Niederlande, der jedes Jahr am 27. April zu Ehren des Geburtstags von König Willem-Alexander gefeiert wird. Da der 27. April dieses Jahr auf einen Sonntag fiel, wurde die große Party auf den 26. April verlegt.

An diesem Tag verwandelt sich das ganze Land, aber besonders Amsterdam, in ein einziges riesiges orangefarbenes Straßenfest. Es gibt Flohmärkte, Musik, Partys auf den Grachten und eine unglaubliche Stimmung. Leider bleiben dabei auch oft Müllberge zurück und die Stadt war nicht besonders fotogen. Deshalb hier ein paar analoge Schnappschüsse von meinem letzten Amsterdam Besuch im Oktober 2024.

Analoge Aufnahme Grachten Amsterdam


Geheimtipp: Leica Gallery Amsterdam

Ein kleines Highlight des Tages war für mich der Besuch der Leica Gallery Amsterdam direkt am Museumsplein. Im obersten Stockwerk des Leica Stores findet regelmäßig eine wechselnde Fotoausstellung statt – aktuell die beeindruckende Ausstellung ,,The Eyes of Humanity“ des berühmten amerikanischen Fotografen Steve McCurry. Seine Porträts haben mich total berührt – ein absoluter Tipp für alle Fotografie- und Kunstliebhaber*innen! 📸


Entspannte Stunden an den Grachten

Den Nachmittag ließen wir entspannt an einer der vielen Grachten ausklingen. Wir setzten uns ans Wasser, quatschten über alte Zeiten und Zukunftspläne und haben dabei noch die letzten Sonnenstrahlen aufgesaugt.☀️


Amsterdam – perfekt für einen Tagestrip

Für mich ist Amsterdam die ideale Stadt für einen Tagesausflug. Das Zentrum ist überschaubar und lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden. Neben den Museen gibt es zwar nicht so viele klassische Sehenswürdigkeiten, aber genau das macht den Charme aus: Amsterdam lebt vom Vibe, von den kleinen Momenten, vom Treibenlassen.

Ich bin dankbar für diesen wunderschönen Tag – und noch dankbarer für die Freundschaften, die trotz Entfernung und Zeit immer noch genauso stark sind wie früher.

6. Juni 2025
4 Monate Erasmus – vorbei. Und wie so oft am Ende eines Kapitels stellt sich die große Frage: Wie fühlt sich das an? Abschied nehmen, ankommen, zurückkehren – es klingt wie ein natürlicher Prozess, aber in Wirklichkeit fühlt sich alles ein bisschen durcheinander an. Meine letzte Woche in Brüssel Der Abschied von Brüssel fiel mir ehrlich gesagt überraschend leicht. Vielleicht lag es daran, dass ich meine letzte Woche alleine verbracht habe. Clara, meine engste Bezugsperson während des Erasmus, ist schon eine Woche vorher abgereist. Plötzlich war alles stiller, die Bushaltestelle nicht mehr unser Treffpunkt. Ich habe mich ziemlich einsam gefühlt und das hat den Abschied einfacher gemacht. Um mich abzulenken, bin ich nochmal ein bisschen gereist. Ich habe 2 Tagestrips nach Amsterdam und Rotterdam gemacht, war endlich beim Atomium – das stand noch ganz oben auf meiner Brüssel-Bucket-List – und habe einen großen Spaziergang durch die Stadt gemacht. Auf dem Weg bin ich auch nochmal am EU-Parlament vorbeigelaufen. Es war, als würde ich Brüssel ganz bewusst nochmal „Au revoir” sagen.
Bilder aus dem Fotoautomaten im Delirium Café in Brüssel
28. Mai 2025
Spoiler: Es sind nicht viele Freundschaften entstanden. Aber dafür eine ganz besondere! Ich hatte mir das alles irgendwie leichter vorgestellt. Neue Stadt, neue Menschen – und natürlich viele neue Freundschaften. So war es zumindest bei meinem ersten Erasmus in Stockholm. Dort ging alles wie von selbst: Ich habe schnell Anschluss gefunden, war ständig unter Leuten, habe Freundschaften fürs Leben geschlossen. Alles hat sich gefügt, ohne dass ich groß etwas dafür tun musste. Vielleicht war ich deshalb etwas zu optimistisch, was mein Erasmus in Brüssel anging. Ein holpriger Anfang Die Wahrheit ist: Ich bin nicht sonderlich extrovertiert. Große Gruppen überfordern mich schnell und ich fühle mich eingeschüchtert. Bis ich mich so richtig wohlfühle dauert es eine Weile. Ich habe gehofft, dass alles wieder ganz von alleine passieren würde – aber das tat es nicht. Klar, in den ersten Wochen war man noch in Gruppen unterwegs, ist brunchen gegangen oder abends in Bars gelandet. Aber irgendwann hatten alle ihren Platz gefunden. Ihre Menschen. Und ich stand ein bisschen daneben und hab mich gefragt, ob ich vielleicht einfach nicht dazugehöre. Und dann war da Clara Clara kannte ich flüchtig aus Seminaren – wir studieren seit 2 Jahren zusammen, aber so richtig gesprochen haben wir nie. Als klar war, dass wir beide unser Erasmus an der IHECS machen, war ich ehrlich gesagt ziemlich erleichtert. Immerhin würde ich nicht ganz allein dort sein. Bei einem gemeinsamen Seminar hat sie mich dann auf unser Erasmus angesprochen und wir haben angefangen, uns auszutauschen – über Papierkram, Zimmersuche, Ängste. Und wir haben beschlossen, die erste Woche gemeinsam im Hostel zu verbringen. Wie das lief? Darüber habe ich in meinem ersten Recap erzählt: 👉 Integration Week & neue Bekanntschaften Ich hatte echt Respekt davor. Immerhin lebt man plötzlich 24/7 mit jemandem zusammen, den man kaum kennt. Aber: Es hat wunderbar funktioniert. Wir waren ein gutes Team – unkompliziert, offen, ehrlich. Witzigerweise hat sich dann noch rausgestellt, dass unsere WG-Zimmer nur 10 Minuten Fußweg voneinander entfernt sind. Freundschaft in schweren Zeiten Als ich dann krank wurde war sie die, die mir Suppe und Medikamente vorbeibrachte. Die mich zum Arzt begleitet hat. Die einfach da war, als ich mich so allein und hilflos fühlte. Sie war wirklich meine Heldin! Das ganze Drama könnt ihr nochmal hier nachlesen: 👉 Mein erster Tiefpunkt – krank im Ausland Ab da war klar: Clara ist mehr als nur eine Erasmus-Bekanntschaft. Sie wurde zu einer richtig guten Freundin. Wir haben kleine Traditionen entwickelt – Croissants vom Bäcker, gemeinsame Spaziergänge, spontane Kaffeepausen. Und oftmals hat sie einfach genau das ausgesprochen, was ich dachte. Ohne dass ich etwas sagen musste.
Kubushäuser in Rotterdam
24. Mai 2025
Die Uni ist vorbei, die Abgaben geschafft – und bevor es für mich endgültig zurück nach Deutschland geht, wollte ich die letzten freien Tage nochmal richtig ausnutzen. Zeit für ein paar letzte Abenteuer. Ich war mit dem 4-Tages-Interrail-Pass unterwegs, den ich mir letztes Jahr zu Weihnachten gewünscht habe, damit ich nach meinem Erasmus noch die ein oder andere Städtereise unternehmen kann. Dank der zentralen Lage von Brüssel und der guten Zugverbindungen sind viele Städte in nur 1-2 Stunden erreichbar - so auch Rotterdam. Ankunft und erstes To-do
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