Halbzeit in Brüssel: Ein Zwischenfazit zu meinem Erasmus
25. März 2025
Vor fast genau 8 Wochen bin ich mit meinem Koffer und vielen Erwartungen nach Brüssel gezogen. Neue Stadt, neue Leute, neues Leben – Erasmus halt! Doch wie fühlt es sich wirklich an, in Brüssel zu studieren? Nach der ersten Eingewöhnungsphase ist es Zeit für ein Zwischenfazit.
Alltag in Brüssel – Eingewöhnen hat gedauert
Der Umzug in mein WG-Zimmer war der erste große Schritt. Doch so richtig angekommen bin ich erst nach ein paar Wochen. Anfangs gab es viele Wechsel in der WG, und es hat eine Weile gedauert, bis ich alle Mitbewohner*innen kennengelernt habe. Zuhause in Tübingen bin ich es gewohnt, viel Zeit mit meiner WG zu verbringen (Grüße an die beste WG überhaupt – ich vermisse euch sehr! 🫶). Hier ist das Miteinander etwas anders, aber trotzdem verstehen wir uns gut. Ab und zu verbringen wir einen Abend zusammen oder gehen am Wochenende in ein Café – das macht das WG-Leben dann doch ein bisschen heimischer.
Mein erstes Learning: Einkaufen in Brüssel kann teuer werden. Besonders Drogerieprodukte sind deutlich teurer als in Deutschland – Shampoo, Haarspray & Co. kosten hier locker das Doppelte! Ich war echt geschockt als ich hier das erste mal in der Drogerie war. Mein Plan war es nämlich, alles an Haarpflege- und Stylingprodukten hier zu kaufen um Platz und Gewicht im Gepäck zu sparen - schlechte Idee!
Mein Tipp ist deshalb vor dem Umzug einen Großeinkauf in der deutschen Drogerie machen. Auch Lebensmittel sind nicht gerade günstig, aber zum Glück gibt es Lidl und Aldi, die preislich ähnlich wie in Deutschland sind.
Und dann ist da noch die Uni: Meine Kurse sind spannend, aber nicht überfordernd, und das Erasmus-Feeling ist definitiv da! Ich habe schnell eine Gruppe Mädels gefunden, mit denen ich viel unternehme – es ist eigentlich immer jemand für spontane Pläne zu haben.
Meine bisherigen Highlights
Natürlich gab es in den letzten Wochen auch einige Dinge und Momente, die mein Erasmus bisher unvergesslich gemacht haben.
Ein ganz besonderes Wiedersehen
Nach zwei Jahren habe ich endlich meinen besten Freund aus meinem Erasmus in Stockholm wiedergesehen. Damals haben wir in Schweden unzählige Erinnerungen gesammelt, die uns bis heute verbinden. Er kommt aus Belgien, und als feststand, dass ich mein Erasmus in Brüssel mache, wussten wir sofort: Wir müssen uns wiedersehen!
Es fühlte sich an, als hätten wir uns erst gestern das letzte Mal gesehen. Er isst noch immer zuerst all seine Pommes, bevor er den Burger anrührt, seine Lieblingsfarbe ist nach wie vor Pink, und jedes Mal, wenn er einen Hund auf der Straße sieht, strahlt er wie ein Kind. Manche Dinge ändern sich einfach nie!

Girlsnight beim Pottery Painting
Ein weiteres Highlights war definitiv unser Pottery-Painting-Abend bei Cramic. Wir haben uns dort einen ganzen Abend lang Zeit genommen, um in entspannter Atmosphäre zu malen, zu quatschen und kreativ zu werden. Die Auswahl an Rohkeramik ist riesig – von Tassen, Tellern und Schüsseln bis hin zu Vasen, Eierbechern und Schmuckdosen ist für jeden etwas dabei. Preislich liegen die Stücke zwischen 15 und 60 €, je nach Größe und Design. Ich habe mich für eine große Tasse entschieden, die 35 € gekostet hat. Besonders beeindruckt hat mich die riesige Farbpalette, mit der man sich kreativ austoben kann. Und falls man mal unsicher ist, stehen die Mitarbeiter*innen immer mit Tipps und Ideen zur Seite. Es war die perfekte Mischung aus kreativer Beschäftigung und entspanntem Mädelsabend – definitiv eine Empfehlung für alle, die in Brüssel mal etwas anderes ausprobieren wollen! 🎨☕
Spaßgetränke en masse
Eine Sache, die ich in Brüssel definitiv lieben gelernt habe, ist die riesige Auswahl an Softdrinks. In den Supermärkten findet man beispielweise unzählige Fanta-Sorten, die ich in Deutschland bisher nirgends gesehen habe – mein Favorit: Fanta Berry.
Eine absolute Empfehlung ist außerdem die
Ritchie Lemonade. Sie wird in Belgien hergestellt und kommt ganz ohne künstliche Zusatzstoffe aus. Alle Sorten sind wirklich lecker und erfrischend. Also falls ihr mal in Belgien seid: unbedingt probieren! 🍋🥤
Kurztrip nach Brügge & Ostende
Natürlich zählt auch mein Ausflug nach Brügge und Ostende zu einer meiner Highlights bisher. Einen ausführlichen Blogbeitrag hab ich dazu bereits veröffentlicht, den ihr hier lesen könnt: Ein Tag Urlaub: Städtetrip nach Brügge & Ostende
Fazit – Erasmus ist ein Prozess
Mittlerweile fühle ich mich in Brüssel immer wohler. Die Stadt, die anfangs noch so fremd wirkte, ist mir richtig ans Herz gewachsen. Ich habe meinen Alltag gefunden, tolle Menschen kennengelernt und die ersten Highlights erlebt. Aber ist es nicht immer so? Gerade wenn man sich so richtig eingelebt hat, beginnt die Zeit plötzlich zu rennen – und ehe man sich versieht, geht es schon wieder nach Hause. Noch bleibt mir aber etwas Zeit, um mein Erasmus-Abenteuer in vollen Zügen zu genießen – und das werde ich auch!
Zurück in Brüssel – mit Umwegen Nachdem ich ein paar schöne Tage in Tübingen verbracht und endlich einige meiner Freund*innen wiedergesehen habe, hieß es für mich: zurück nach Brüssel. Natürlich lief die Bahnfahrt – wie könnte es anders sein – nicht ganz reibungslos. Mit fast einer Stunde Verspätung kam ich am Samstagabend endlich in Brüssel an. Viel Zeit zum Durchatmen blieb allerdings nicht, denn am nächsten Morgen stand schon ein ganz besonderer Ausflug an, auf den ich mich seit Wochen gefreut habe. Mini-Erasmus-Reunion in Amsterdam Früh am Sonntagmorgen ging es los: Victor, mein bester Freund aus meiner Erasmuszeit in Stockholm, und ich machten uns auf den Weg nach Amsterdam. Unser Ziel? Hubert und Thomas treffen – zwei Freunde, die wir ebenfalls damals in Stockholm kennengelernt und mit denen wir unzählige Tage und Abende verbracht haben. Für Victor war es der erste Besuch in Amsterdam, und ich war gespannt, wie ihm die Stadt gefallen würde. Nach einer entspannten, knapp zweistündigen Zugfahrt kamen wir gegen 10 Uhr morgens an. Unser erster Stopp? Ein leckeres Sandwich bei Zero Zero , das wir gemütlich am Museumsplein in der Sonne verspeist haben – besser kann ein Tag nicht starten! Vondelpark & Sonnenschein

Seit ein paar Tagen habe ich Osterferien — zwei Wochen keine Uni! Ich freue mich riesig, diese Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Eigentlich hätten wir uns ja schon viel früher gesehen, doch mein geplanter Heimatbesuch im Februar musste leider ausfallen, weil ich damals krank im Bett lag. Falls ihr mehr darüber lesen wollt, habe ich euch den Blogbeitrag dazu hier verlinkt: Mein erster Tiefpunkt – krank im Ausland & gescheiterte Reisepläne . Umso schöner war es, dass es jetzt geklappt hat! Meine Eltern sind mit dem Wohnmobil an die belgische Küste nach Bredene gekommen und wir verbringen ein paar entspannte Tage auf einem Campingplatz direkt am Meer.
Was gibt es Besseres, um in eine neue Woche zu starten, als mit einer belgischen Traditions-Speise?🍟 Schon vor ein paar Wochen hatte mich Clara, meine Freundin hier in Brüssel (mit der ich übrigens auch in der ersten Woche zusammen im Hostel gewohnt habe), gefragt, ob wir nicht mal zusammen Pommes essen gehen wollen. Da musste sie mich nicht zweimal fragen – bei Pommes sag ich definitiv nicht nein! Heute nach der Uni haben wir dann endlich unser Glück versucht und sind zur Friterie Patatak in der Nähe der Bourse gegangen, denn sie braten ihre Pommes in pflanzlichem Fett. Traditionell werden belgische Pommes nämlich zweimal in Rinderfett frittiert, was für Vegetarier*innen und Veganer*innen die Auswahl manchmal ein wenig einschränkt. 🤓Funfact: Belgien hat den weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an Pommes – kein Wunder, dass es hier an jeder Ecke eine Friterie gibt!